Bargeld oder Karte?

Bankkarten begleiten uns durch unser Leben. Wir kaufen damit online ein, bezahlen an der Supermarktkasse und holen damit Geld am Automaten. Mehr als 115 Millionen girocards befinden sich aktuell in Deutschland im Umlauf. Wie das alles genau funktioniert mit dem Bezahlen und so …. wissen wahrscheinlich nur wenige. Man kann genau deshalb wohl auch davon ausgehen, dass es den einen oder anderen überraschend getroffen haben könnte, dass eine größere Änderung ansteht: Die Funktion Maestro, zu erkennen an dem verschlungenen roten und blauen Kreis auf vielen Debitkarten, wird abgeschafft. 2023 soll es soweit sein. Aber was heißt das eigentlich? Was ändert sich damit genau? Und für wen? Jetzt ist es gut zu wissen, auf was es beim Blick in den Geldbeutel wirklich ankommt. Eine Antwort auf die Frage: Bargeld oder Karte?

Immer und überall am Start: Die Girokarte

Manch einer kennt sie noch als „EC-Karte“, seit 2007 heißt sie aber eigentlich nur noch „girocard“. In Deutschland ist sie der bekannte Rahmen für das Debitkarten-System und wohl schon alleine deshalb weit verbreitet. Ziel war es, mit der Einführung der girocard die Zahlungssysteme in Deutschland zu vereinheitlichen und den Kunden Zugang zu möglichst vielen Geldautomaten zu ermöglichen. „Mit Karte heißt mit Girocard“ formuliert es die Plakatkampagne. Hier heißt es auch, dass 73 Prozent der Transaktionen im Einzelhandel via girocard ablaufen (EHI Statistik).

Was kann die Girocard eigentlich?

Warum ist diese girocard aber so toll.

Nun, eine girocard ist in erster Linie eine Karte um zu bezahlen. Mit ihr lassen sich Rechnungen begleichen und Geld abheben. Im Gegensatz zur Kreditkarte werden die Beträge sofort vom Konto abgebucht. Ob eine Kreditkarte alleine ausreichen könnte? Eher nicht. Das sehen auch die meisten Nutzer so. In den Coronajahr(en) haben sich die Umsätze im Einzelhandel, die über eine Girokarte beglichen werden, vervielfacht. 40 Prozent der Umsätze im stationären Einzelhandel waren es im Coronajahr 2020. Den Nutzen der girocard kennt auch die Volksbank Dreieich eG. Bei ihr gibt es die girocard V Pay mit dem kostenlosen Girokonto dazu. Die V Pay girocard ist nicht von den aktuellen Änderungen betroffen. Kunden können also über 2023 ihre girocard wie gewohnt weiterhin einsetzen.

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Gut zu wissen, was ist was:

girocard (früher EC-Karte): Verbraucher können mit dieser Karte Geld abheben oder bezahlen, der Betrag wird direkt abgebucht. Wer im Ausland allerdings bezahlen will, braucht eine Kreditkarte.

Kreditkarten: Mit diesen Karten kann auf Kredit bezahlt werden. Der innerhalb von vier Wochen angesammelte Zahlbetrag wird am Monatsende abgebucht

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Wie war das jetzt nochmal mit Maestro?

Entwickelt wurde die girocard für das Bezahlen in Deutschland. Damit der Zahlungsverkehr auch im Ausland möglich wird, braucht es eine gesonderte Funktion, in diesem Fall die Maestro-Funktion von Mastercard. Doch der amerikanische Anbieter schickt den Service zum 1. Juli 2023 in den Ruhestand. Grund dafür sind – laut Anbieter – veränderte Bedürfnisse von Kunden. Das System sei einfach nicht für die Zukunft und die digitale Welt gedacht. Wer aktuell eine Maestro-Card in den Händen hält wird eine neue Karte bekommen – und natürlich benutzen.

Das bringt uns aber auch zu einer anderen Frage:

Brauchen wir überhaupt noch Bankkarten? Oder sollten wir zurück zum Bargeld?

Das Zeitalter der Plastikkarten ist alles andere, als vorbei: Viele Menschen zahlen noch immer lieber mit der Karte zum Anfassen als mit dem Smartphone. Und: Auch digitale Zahlungssysteme basieren auf Kreditkartendaten, die für die Abwicklung der Zahlung hinterlegt werden. Ein vollständig digitales Zahlungssystem? Wird noch Zeit brauchen.